Patientenbefragung
Patienten bewerten Fachabteilungen ihres Krankenhauses
17. August 2010 | Gesetzliche Krankenversicherung Drucken | Weiterempfehlen |Düsseldorf – Zu einem Erfolgsmodell hat sich die Patientenbefragung der AOK Rheinland/Hamburg nach einem Aufenthalt im Krankenhaus entwickelt. Knapp 60 000 Versicherte der größten gesetzlichen Krankenkasse in Nordrhein-Westfalen haben inzwischen 170 Kliniken im Rheinland, in denen sie in jüngerer Zeit in Behandlung waren, bewertet.
Im Durchschnitt bekommen die rheinischen Krankenhäuser von ihren Patienten eine „Zwei minus“ (Durchschnitt: 76,5 Prozent). Große Unterschiede gibt es in der Beurteilung insbesondere der ärztlichen Versorgung und Kommunikation in den Fachabteilungen. Hier liegen jetzt aussagekräftige Daten für die Bereiche Orthopädie, Chirurgie, Kardiologie und Innere Medizin vor.
So zeigt sich, dass sich die AOK-Versicherten in der Fachabteilung Orthopädie am besten von den Ärzten in-formiert und in ihren Wünschen und Bedenken berücksichtigt fühlen (82 Prozent der maximal möglichen Punkte). Es folgen Chirurgie (81 %) und Kardiologie (78 %). Der niedrigste Wert ergab sich für die Innere Medizin (76 %) Gefragt wurde nach der Beziehung zum Arzt und der Information durch den Arzt.
Zum Nutzen dieser Ergebnisse erklärte Cornelia Prüfer-Storcks, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg: „Wir wollen mit diesen Ergebnissen aus Fachabteilungen der Krankenhäuser im Rheinland Patienten und Ärzten eine Orientierung bei der Auswahl der richtigen Klinik geben. Die Ergebnisse zeigen insgesamt eine hohe Zufriedenheit der Patienten mit den Krankenhäusern, sie zeigen aber auch große Unterschiede in der Betreuungsqualität unter den Häusern.“
Die Patienten sollten bei der Befragung die ärztliche und pflegerische Versorgung in der jeweiligen Fachabteilung sowie die Organisationsabläufe und den Service benoten. Dazu kamen Einzelfragen zum Behandlungserfolg und zu ihrer Bereitschaft, diese Fachabteilung des Krankenhau-ses weiter zu empfehlen. Insgesamt erreichte die Ortho-pädie 79,9 Prozent (von 100 möglichen Punkten), die Allgemeine Chirurgie 78 %, die Kardiologie 75 % und die Innere Medizin 74,0 %.
Ein Blick in die Gesamtauswertung bei den Fachabteilungen zeigt gleichzeitig, dass die Ergebnisse der einzelnen Krankenhäuser sich in einer großen Spannweite von 85,0 Prozent – einem „Sehr gut“ – und 66,2 Prozent – einem „Befriedigend“ – bewegen. Es geht dabei nicht um harte medizinische Bewertungen, sondern um die Zufriedenheit der Patienten, wenn ihnen Informationen durch den Arzt oder die Beziehung zum Pflegepersonal sowie Service und Organisationsabläufe zugesagt haben. Die Versicherten haben durch die Veröffentlichung dieser Ergebnisse im Internet (www.aok-gesundheitsnavi.de) die Möglichkeit, sich beispielsweise vor einer planbaren Hüft-OP über die Benotung der Klinik durch Patienten zu informieren.
Am besten schnitten folgende Krankenhäuser ab:
- in der Orthopädie (ohne Fachkliniken) 1. Alfried Krupp-Krankenhaus Essen-Rüttenscheid (83,6 Prozent), 2. Marien-Krankenhaus Bergisch-Gladbach gGmbH (82,8 %) und 3. Gemeinschaftskrankenhaus St. Elisabeth/St. Petrus gGmbH Bonn (82,3 %);
- in der Orthopädie (Fachkliniken) 1. Rheintor Klinik Neuss (88,8 Prozent), 2. LVR-Klinik für Orthopädie Viersen (87,1 %) und 3. St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank GmbH (85,0 %);
- in der Allgemeinen Chirurgie 1. Johanniter-Krankenhaus Radevormwald (88,8 Prozent), 2. Malteser-Krankenhaus St. Elisabeth Jülich (86,7 %) und 3. Städtisches Kranken-haus Nettetal GmbH (85,5 %);
- in der Kardiologie 1. Alfried Krupp-Krankenhaus Essen-Rüttenscheid (83,3 Prozent), 2. Gemeinschaftskrankenhaus St. Elisabeth/St. Petrus gGmbH Bonn (81,0 %) und 3. Städtische Kliniken Neuss – Lukaskrankenhaus – GmbH (80,0 %);
- in der Inneren Medizin 1. St. Josef Hospital Xanten GmbH (84,8 Prozent), 2. St. Irmgardis Krankenhaus Süchteln (83,0 %) und 3. St. Antonius-Hospital Eschweiler (82,8 %).
Die Untersuchung wird alle zwei Monate anonym durch die AOK Rheinland/Hamburg vorgenommen. Versicherte zwischen 18 und 80 Jahren werden dabei nach ihrer Be-urteilung gefragt. Der Fragebogen umfasst 16 Fragen. Die Rücklaufquote beträgt 40 Prozent.