Studie zur Blutdruckbehandlung
Bluthochdruck-Patienten profitieren von intensivierter Betreuung
22. Juni 2010 | Gesetzliche Krankenversicherung Drucken | Weiterempfehlen |Hypertoniker profitieren von einer intensivierten Betreuung in den Hausarztpraxen durch speziell geschulte Arzthelferinnen, so genannte Hypertonieassistentinnen. Das ergab eineStudie, die im Rahmen eines von der AOK Bayern unterstützten Versorgungsprojektes (INVADE) erstellt wurde.
Die Studie ging der Frage nach, ob durch eine intensive Beratung und Schulung von Hypertonikern zur Blutdruckselbstmessung, Medikamenteneinnahme und Lebensstiländerung die Therapietreue, so genannte Compliance und damit verbunden die Blutdruckeinstellung im Verlauf eines Jahres verbessert werden kann. Bluthochdruck gilt als einer der Hauptrisikofaktoren für Schlaganfälle, Herz-Kreislauf- und Demenz-Erkrankungen, die auf Gefäßschäden zurückgehen. Durch die Blutdrucksenkung reduziert sich das Risiko für diese Krankheiten deutlich.
Hintergrund:
INVADE, Interventionsprojekt zerebrovaskuläre Erkrankungen und Demenz im Landkreis Ebersberg verfolgt seit seinem Start im Jahr 2001 erfolgreich das Ziel einer Verminderung von Pflegebedürftigkeit aufgrund von Schlaganfall und Demenz bei AOK-Versicherten im Landkreis Ebersberg. Die AOK Bayern unterstützt das Projekt von Anfang an.
Insgesamt nahmen 200 Hochdruck-Patienten mit einem systolischen Blutdruck über 140 mmHg an der Studie teil. Verglichen wurden die Blutdruckwerte einer Patientengruppe mit Intensivbetreuung durch Hypertonieassistentinnen mit den Werten einer gleichgroßen Kontrollgruppe mit konventioneller Behandlung. Zielkriterium war die Senkung des systolischen Blutdrucks. Nach Angaben von INVADE wurde für die Beurteilung des Interventionserfolgs der Blutdruck mittels 24-Stunden-Langzeitmessung zu Beginn und nach einem Jahr im Hochdruckzentrum der Kreisklinik Ebersberg bestimmt. Dort wurde auch das Medikamentenspektrum überprüft und gegebenenfalls modifiziert.
Die Ergebnisse zeigen, dass in beiden Gruppen eine Reduzierung des systolischen sowie des diastolischen Blutdrucks zu beobachten war. Die von den Hypertonieassistentinnen intensiv betreute Patientengruppe war jedoch deutlich im Vorteil, die Blutdrucksenkung fiel statistisch signifikant höher aus. Der systolische Blutdruck sank um durchschnittlich 19 mmHg, der diastolische um durchschnittlich 12 mmHG. Die Ergebnisse belegen somit den Erfolg der intensivierten Betreuung im Vergleich zum konventionellen Vorgehen. Die Reduzierung des Blutdrucks in der Kontrollgruppe ist auf die Selbstmessung und Studienteilnahme zurückzuführen.