Umfrage des Universitätsklinikums Freiburg
Individuelle Rehabilitation sorgt für hohe Patientenzufriedenheit
21. November 2010 | Gesetzliche Krankenversicherung Drucken | Weiterempfehlen |Rund 400.000 künstliche Knie- und Hüftgelenke werden in Deutschland jährlich implantiert. Nach der Operation kommt es vor allem auf die richtige Rehabilitationsmaßnahme an, damit Patienten schnell und dauerhaft wieder auf die Beine kommen.
Das Modellprojekt AOK-proReha der AOK Baden-Württemberg sorgt mit einem neuen Behandlungskonzept für eine verbesserte Versorgung im Land. Mit Erfolg: über 90 Prozent der proReha-Teilnehmer würden die Klink, in der sie behandelt wurden, ihren Freunden weiterempfehlen. Aktuell nehmen in Baden-Württemberg 54 auf Hüft- und Kniegelenke spezialisierte Reha-Kliniken teil.
Der Rehabilitation kommt aus Sicht der AOK eine wesentliche Bedeutung zu, um die Menschen wieder zu mobilisieren. Denn Fehler, die dort gemacht werden, können fatal sein und beispielsweise weitere Operationen nach sich ziehen. „Wir haben festgestellt, dass in der Reha nicht immer das gemacht wird, was für die Patientinnen und Patienten sinnvoll ist, sondern häufig eher dass, was in der Rehaklinik angeboten wird“, erklärt Dr. Rolf Hoberg, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, die Beweggründe, das Projekt „AOK-proReha“ ins Leben zu rufen.
„Mit proReha fußen wir auf leitlinienorientierten und transparenten Behandlungspfaden für die Rehabilitation nach Hüft- und Kniegelenkoperationen. Seit Mai 2008 haben sich fast 28.000 Patienten für diesen Behandlungsplan entschieden“, erklärt Hoberg. Sehr erfreulich sei, dass die Patientenbefragung mit rund 1.000 Teilnehmern eine hohe Zufriedenheit in den Bereichen Übergang in die Rehabilitation, Qualität der Betreuung, sowie Erfolg und Bewertung der Rehabilitationsmaßnahme insgesamt belegt. Auch Art und Umfang der Behandlung seien von drei Vierteln der Patienten als genau richtig empfunden worden, lediglich knapp ein Viertel hätte sich noch mehr Betreuung gewünscht. Mehr als 80 Prozent gaben an, dass sich ihre Gelenkschmerzen verringert haben. Mit der Wahl der Rehaklinik zeigten sich mehr als 90 Prozent zufrieden.
„Diese Ergebnisse zeigen, dass die Rehabilitationsmaßnahme insgesamt sehr positiv bewertet wird“, erklärt Professor Dr. Wilfried H. Jäckel, Ärztlicher Direktor der Abteilung Qualitätsmanagement und Sozialmedizin am Universitätsklinikum Freiburg, der die Befragung geleitet hat. Verbesserungswürdig seien laut Umfrage noch die Besprechung des Therapieplans und die Freizeitmöglichkeiten in den Einrichtungen. „Daran arbeiten wir natürlich weiter, schließlich wollen wir unsere Versicherten optimal versorgt wissen“, so Hoberg. Derzeit ist die AOK Baden-Württemberg damit beschäftigt, proReha für weitere Krankheitsbilder vorzubereiten.