Silvesterunfälle
Kopfverletzungen am häufigsten
2. Januar 2011 | Verschiedenes Drucken | Weiterempfehlen |Verbrennungen, Hörschäden, Augen- und Kopfverletzungen – in den letzten Tagen des Jahres verletzen sich immer wieder mehrere tausend Menschen in Deutschland an Feuerwerkskörpern. Allein bei der DAK mussten vergangenes Jahr rund 3000 Versicherte wegen eines Silvesterunfalls ärztlich versorgt werden.
Silvesterparty im Krankenhaus
„Die fröhliche Knallerei endet oft in der Notaufnahme“, sagt Elisabeth Thomas, Ärztin bei der DAK. „Am häufigsten sind Kopfverletzungen.“ Oft ist der Unfall nicht einmal selbst verschuldet. Denn viele achten nicht darauf, wohin sie die Böller werfen: „Die Knaller sausen kreuz und quer an einem vorbei“, so Thomas. „Doch sind sie nicht nur gefährlich, wenn man von ihnen getroffen wird, sondern auch, wenn sie neben einen explodieren.“
Hörschäden durch Böllerexplosion
Silvesterböller, die in unmittelbarer Nähe losgehen, können lauter sein als Presslufthammer und das Hörvermögen dauerhaft schädigen. „Auch gezündete Raketen können in zwei Meter Entfernung so laut sein wie ein Düsenflugzeug“, weiß Elisabeth Thomas. „Solcher Impulslärm schadet mehr als Dauerlärm. Ohrstöpsel können hier helfen.“
Verbrennungen sofort kühlen
Wer die Böller zu lange in der Hand hält und nicht rechtzeitig weg wirft, riskiert hingegen Verbrennungen an Händen und Fingern. „In diesem Fall die Wunde sofort unter laufendem kalten Wasser kühlen, möglichst 20 Minuten und länger“, rät die DAK-Ärztin. „Ist die Brandverletzung größer oder wirft die Haut Blasen auf, sollte man zum Arzt gehen. Blutende Wunden müssen verbunden werden.“
Oft geht’s ins Auge
Auch Augenverletzungen sind an Silvester verbreitet. Sollte das Auge getroffen worden sein, am besten gleich mit einem sauberen Tuch verbinden und den Notarzt rufen. Fremdkörper möglichst nicht alleine entfernen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte draußen eine Schutzbrille tragen.
Kinder besonders gefährdet
„Auf Kinder übt Silvester einen besonderen Reiz aus“, sagt Thomas. „Allerdings sind sie auch besonders gefährdet.“ Vor allem die Schulkinder, die mitfeiern wollen und sich auf die Knallerei und das Feuerwerk freuen, überschätzen sich oft. Viele Kleinere werden auch einfach übersehen. „Kinder sollten am besten gar keine Böller zünden oder alleine abends Silvester draußen herumlaufen“, rät die Expertin. „Auch Wunderkerzen nur in Anwesenheit von Erwachsenen abbrennen lassen.“ Besondere Vorsicht gilt auch am Neujahrstag: Viele Kinder sammeln dann gerne nicht gezündete Böller oder Raketen auf. Doch diese können immer noch explodieren.