Borreliose
Klein und gemein: Zecken sind in Lauerstellung
11. Mai 2010 | Verschiedenes Drucken | Weiterempfehlen |DAK warnt vor Borrelioseerkrankungen / Süddeutschland ist Hochburg der FSME-Ãœbertragungen. 136 Kreise hat das Robert-Koch-Institut für dieses Jahr als FSME-Risikogebiete ausgewiesen – fast alle in Süddeutschland.
Doch auch in den nördlichen Regionen ist Vorsicht geboten. DAK-Ärztin Elisabeth Thomas: „Mit ihrem Biss können Zecken einerseits die gefährliche Hirnhautentzündung FSME übertragen. Viel häufiger infizieren sie die Menschen aber mit Borreliose.“ Im vergangenen Jahr erkrankten in Deutschland rund 60.000 Menschen an Borreliose, 313 an der Hirnhautentzündung FSME. Während Zecken mit dem FSME-Virus überwiegend in Süddeutschland vorkommen, wird Borreliose in allen Regionen Deutschlands übertragen.
“Das Problem bei der Borreliose ist, dass es keine Impfung dagegen gibt und ihre Symptome sehr unterschiedlich sind“, sagt Thomas. “Denn Anzeichen wie Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit und Fieber werden auch bei anderen Erkrankungen beobachtet.“ Verdächtig ist jedoch die rote Einstichstelle, die Wanderröte. Sie kann einige Tage bis Wochen nach einem Zeckenstich um die Einstichstelle herum entstehen. „Die Erreger können zudem jahrelang im Körper bleiben, ohne dass die Krankheit ausbricht“, warnt die DAK-Expertin. „Bei einer zu späten Behandlung bleiben im schlimmsten Fall chronische Schäden des Gehirns, der Gelenke und des Rückenmarks zurück.“
Weitere Informationen und die aktuelle Karte der FSME-gefährdeten Gebiete gibt es unter www.rki.de
Der beste Schutz ist vorzubeugen. Zecken lauern im Gras oder im Unterholz. „Bei Streifzügen durch die Natur sollte man lange Kleidung und feste Schuhe tragen sowie Insekten abwehrende Mittel verwenden“, rät Thomas. „Wer sich länger in FSME-gefährdeten Gebieten aufhält, kann sich impfen lassen.“ Die Krankenkassen übernehmen die Impfkosten zum Beispiel für Reisende dorthin. Wer beruflich viel in der Natur ist, für den zahlt der Arbeitgeber die Impfungen. Gegen Borreliose gibt es keine Impfung. Sie kann nur im Nachhinein mit Antibiotika behandelt werden.