DRV Baden-Württemberg
Rentenversicherung hilft auch kranken Kindern und Jugendlichen
22. Februar 2011 | Rentenversicherung Drucken | Weiterempfehlen |
„Wir wollen, dass möglichst alle jungen Leute ins Berufsleben starten können. Die Weichen dafür werden im Schulalter, aber auch schon davor gestellt. Bereits dort setzt deshalb unsere Reha gezielt an.“ Das sagte Hubert Seiter, Geschäftsführer der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Baden-Württemberg, bei einem Treffen mit den Spitzenverbänden der Kinder- und Jugendärzte sowie der Kinder- und Jugendpsychiater und Reha-Fachkliniken.
Deutsche Rentenversicherung
Die gesetzliche Rentenversicherung in Baden-Württemberg bewilligte im vergangenen Jahr 3.204 Kindern und Jugendlichen eine stationäre Rehabilitation. Die durchschnittlich vier- bis sechswöchigen Reha-Maßnahmen kosteten der Rentenversicherung rund 16 Millionen Euro. „Das ist eine gute Investition in die Schul- und Ausbildungs- sowie die künftige Erwerbsfähigkeit“, ist sich Seiter sicher.
Wann eine Kinder- oder Jugend-Reha?
Für einen Reha-Antrag benötigt die DRV einen ärztlichen Befundbericht. Der kommt von den behandelnden Kinder- und Jugendärzten, die sich mit den Eltern abstimmen. Die Diagnosen sind vielfältig: Atemwegserkrankungen (wie Asthma), psychosomatische Erkrankungen (wie ADHS, Schulschwierigkeiten, Störung des Sozialverhaltens), Übergewicht (Adipositas) oder Hauterkrankungen (wie Neurodermitis). Für die Reha von Kindern und Jugendlichen gibt es spezialisierte Kliniken, die zielgruppenorientierte medizinisch-therapeutische Hilfen anbieten. Bei jüngeren Kindern kann die Mutter oder der Vater dabei sein. „Bei schwerwiegenden Erkrankungen, beispielweise bei Krebs oder Mukoviszidose, haben wir in Baden-Württemberg durchgesetzt, dass die Familie in die Reha einbezogen wird“, freut sich Seiter.
Rentenversicherung koopereriert eng mit Ärzten, Psychologen und Therapeuten
Bei dem Treffen wurde diskutiert, wann eine stationäre Reha für Kinder und Jugendliche sinnvoll ist. Die Kinderpsychiaterinnen Dr. Claudia Puk (Crailsheim) und Dr. Katharina Schöntal (Tübingen) halten eine Reha dann für notwendig, wenn zu gesundheitlichen Problemen noch Schwierigkeiten im Alltag, in der Schule oder in der Familie kommen. Es sei deshalb eine enge Kooperation zwischen Psychologen, Psychiatern sowie Kinder- und Jugendärzten notwendig und sinnvoll, so die Kinderärzte Dr. Klaus Rodens aus Langenau bei Ulm und Dr. Rudolf von Butler aus Stuttgart. Das bestätigten die Reha-Klinik-Chefärzte Dr. Thomas Spindler und Dr. Dirk Dammann aus Wangen. In der Klinik stellen die Ärzte einen Therapieplan nach intensiven Eingangsuntersuchungen in Zusammenarbeit mit den Kindern und Jugendlichen, ihren Eltern und den einweisenden Ärzten zusammen. Die spezialisierten Reha-Kliniken sind für die entsprechenden Therapien bestens gerüstet – Sport- und Freizeitanlagen inklusive. Die Reha endet mit einem ausführlichen Abschlussgespräch sowie umfassenden Informationen für den Arzt zu Hause.
Besser in der Schulzeit
Aus Angst davor, dass ihre Kinder in der Schule etwas verpassen, wollen viele Eltern eine Kinder- und Jugend-Reha meist nur in den Schulferien terminieren. Diese Angst ist unberechtigt: Die Reha-Kliniken sind darauf eingerichtet, dass die Kinder und Jugendlichen schulisch nicht ins Hintertreffen geraten. Therapeuten befürworten im Gegenteil eine Reha gerade während der Schulzeit: „Viele der Kinder und Jugendlichen haben Schulprobleme, die in der Reha in Abstimmung mit der Heimatschule angegangen werden können“, so Dr. Claudia Puk.
