Kein Zusatzbeitrag für 2010
Positives Jahresergebnis für AOK Hessen
25. Juni 2010 | Gesetzliche Krankenversicherung Drucken | Weiterempfehlen |Die AOK Hessen schließt das Geschäftsjahr 2009 bei einem Gesamthaushaltsvolumen rd. 4 Mrd. Euro mit einem Überschuss von 30,2 Mio. Euro ab. Darauf aufbauend wird sie in 2010 garantiert keinen Zusatzbeitrag erheben. Der AOK-Verwaltungsrat hat dieses Ergebnis heute bekannt gegeben.
Gleichzeitig konstatieren die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrates Herbert Schneider und Dr. Werner Scherer, dass die Leistungsausgaben stärker als in den Vorjahren angestiegen sind. Insgesamt hat die AOK Hessen 2009 für ihre Versicherten 6,8 Prozent (je Mitglied) mehr für Leistungen aufgewendet. Im ambulanten Bereich sind es sogar 9,5 Prozent. Der Grund hierfür ist die politisch gewollte Honorarreform für die ärztliche Vergütung. Darüber hinaus fallen die Veränderungsraten bei stationären Leistungen (+8,0 Prozent je Mitglied) und bei den Arzneimitteln (+5,5 Prozent je Mitglied) auf.
Im letztgenannten Ausgabenblock sind insbesondere patentgeschützte Präparate für den Kostenschub verantwortlich. „Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, sind gesetzliche Maßnahmen unumgänglich“, so Herbert Schneider: „Das Arzneimittelsparpaket weist in die richtige Richtung, reicht aber nicht aus, um das drohende Defizit in der gesamten GKV im Jahr 2011 abzuwenden.“ Zudem gebe es derzeit Tendenzen, dieses in seiner Wirkung aufzuweichen. Dr. Scherer betonte: „Wir brauchen mehr Wettbewerb in der GKV. Die Verhandlungsspielräume von Krankenkassen und Leistungserbringern müssen erweitert werden.“
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen hat sich die AOK Hessen positiv entwickelt. Zurückzuführen ist das in erster Linie auf ihre solide und weitsichtige Finanzpolitik. Das Unternehmen ist mit 1,5 Mio. Versicherten nach wie vor Marktführer in Hessen und konnte im ersten Halbjahr über 21.000 Neukunden begrüßen – etwa doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. „Für viele Menschen ist die AOK Hessen in Zeiten der Verunsicherung über Zusatzbeiträge ein verlässlicher Partner“, betont Fritz Müller, Vorsitzender des Vorstandes der AOK Hessen.
Auch er geht davon aus, dass sich die Finanzsituation der Gesetzlichen Krankenversicherung verschlechtern wird, wenn nicht gegenge-steuert wird. Einer Reihe von gesetzlichen Krankenkassen droht die Schließung bzw. Insolvenz. Trotzdem versichert er für das eigene Haus schon heute: „Bei allem was wir heute wissen, werden wir ohne Zusatzbeitrag ins Jahr 2011 gehen.“ Ermöglicht wird dies durch die solide Finanzpolitik der vergangenen Jahre sowie durch die ebenfalls getroffene Entscheidung zur Fusion mit der AOK PLUS.